Persepolis : eine Kindheit im Iran

Satrapi, Marjane, 2005
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Medienart Buch
ISBN 978-3-8000-5128-1
Verfasser Satrapi, Marjane Wikipedia
Systematik JCO - Comics Oberstufe
Schlagworte Islam, Autobiographie, Comic
Verlag Ueberreuter
Ort Wien
Jahr 2005
Umfang 160 S. : durchg. Ill
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Marjane Satrapi
Annotation Autobiographischer Comic aus der Perspektive eines Mädchens nach der islamischen Revolution im Iran (ab 14) Ein Mädchen erzählt von Unterdrückung und Gewalt. An einen Comic denkt man dabei zuletzt. Doch die 1969 in Teheran geborene Grafikerin und Illustratorin Marjane Satrapi zeigt mit ihrem vielfach ausgezeichneten Comic "Persepolis", dass sich dieses Genre, das für harmlos-lustige Bildergeschichten reserviert scheint, auch ganz hervorragend für Gesellschaftskritik aus autobiografisch-literarischer Perspektive eignen kann. Satrapis "Comic-Autofiction", wie sie es selber nennt, ist im Original in Frankreich erschienen, der Wahlheimat der Autorin. Dort wurde das Buch zum Bestseller und bald darauf in mehrere Sprachen übersetzt. Auf Deutsch sind die ersten beiden Bände "Eine Kindheit im Iran" und "Jugendjahre" in der Edition Moderne erschienen. Band 1 liegt jetzt als Taschenbuchausgabe bei Ueberreuter vor, und diese preisgünstige, schlabbrige Variante trägt hoffentlich dazu bei, dass der Comic von Jugendlichen gekauft und gelesen wird. In schlichten, stilistisch ganz zurückgenommenen Schwarz-Weiß-Bildchen erzählt Satrapi aus der Sicht eines Mädchens namens Marji, was nach dem Sturz des Schah-Regimes 1979 im Iran geschah. Kopftuchzwang schon für Schulmädchen, Schließung zweisprachiger Schulen, strikte Trennung der Geschlechter sind die ersten Folgen eines Regimes, das Menschen, unter ihnen auch Marjis Onkel Anusch, aus politischen Gründen foltert und hinrichtet. Marji, einzige Tochter linksintellektueller Eltern, begehrt früh gegen die Einschränkung ihrer Freiheit und der anderer auf. Die naiv anmutenden Bildchen, mit denen Satrapi die bitteren, aber niemals verbittert geschilderten Erfahrungen ihrer Heldin illustriert, stehen in wirkungsvollen Kontrast zu drastischen Ereignissen wie der Bombardierung Teherans mit Scud-Raketen, die in Marji und ihren Eltern wiederum patriotische Gefühle aufkommen lassen. Im Gegensatz zu dieser von außen kommenden Gewalt stehen die inneren Zwänge und Repressalien. So wird Marjis Mutter eines Tages übel von zwei bärtigen Männern beschimpft: "Sie sagten, Frauen wie mich sollte man auf der Straße durchficken und dann auf dem Müll schmeißen." Als Konsequenz aus Ereignissen wie diesen beschließen die Eltern, Marji im Alter von 14 Jahren allein auf eine französische Schule nach Wien zu schicken. Auf dem letzten Bild trägt der Vater die ohnmächtig gewordene Mutter aus der Abflughalle des Teheraner Flughafens. Sein Gesicht ist ganz und gar schwarz. *ag* Christina Rademacher

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